Was zahlt die Krankenkasse?

Welche Verfahren bezahlt die Krankenkasse?

Die kassenfinanzierte Psychotherapie kennt drei Psychotherapie-Verfahren, die als „wissenschaftlich anerkannt“ und „wirtschaftlich“ eingestuft werden („Richtlinien-Psychotherapie“):

Die Verhaltenstherapie:

Die Verhaltenstherapie wurde v.a. in den USA aus der Lerntheorie entwickelt. Der Kerngedanke ist, dass (problematisches) Verhalten erlernt wurde und auch wieder „verlernt“ werden kann, bzw. neue, angemessenere Verhaltensmuster erlernt werden können. Seitdem wurde die Verhaltenstherapie in vielerlei Weise weiterentwickelt, hervorzuheben ist hier insbesondere die Integration kognitiver Elemente. Gemeint ist hiermit die Erweiterung des Fokus über reines Verhalten hinaus, es werden nun stärker das Erleben, die Gedanken und Gefühle der Patienten/Klienten mit einbezogen.

Die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie:

Die therapeutischen Prinzipien haben sich vor allem aus der psychoanalytischen Praxis entwickelt. Der Schwerpunkt der Behandlung liegt auf Konflikten und Entwicklungsstörungen, die in der aktuellen Lebenssituation des Patienten auftreten. Die ausführliche Bearbeitung zugrunde liegender Ursachen solcher Konflikte und Störungen, die aus der weiteren Vergangenheit, insbesondere aus der frühen Kindheit der Patienten stammen, spielt bei den tiefenpsychologisch fundierten Verfahren keine zentrale Rolle. Ebenso werden weitreichende Regressionen vermieden. Die psychoanalytischen Konzepte von Unterbewusstsein, Widerstand, Übertragung und Gegenübertragung werden von tiefenpsychologisch fundierten Therapeuten beachtet, bilden jedoch nicht den Schwerpunkt der therapeutischen Arbeit. In der therapeutischen Praxis arbeiten Patient und Psychotherapeut zielorientiert, die Ziele und Schwerpunkte werden vor und während der Behandlung miteinander besprochen.

Die analytische Psychotherapie („Psychoanalyse“ – PA):

Quelle: Die psychoanalytischen Therapieverfahren von Dr. Karin Bell und Prof. Dr. M.B. Buchholz im Auftrag der DGPT – Deutsche Gesellschaft für Psychoanalyse, Psychotherapie, Psychosomatik und Tiefenpsychologie

Die PA beinhaltet:

Eine Persönlichkeitstheorie mit Aussagen über Entwicklung, Struktur und Funktion der menschlichen Psyche in Gesundheit und Krankheit. Hintergrund dieser Theorie ist ein Menschenbild das besagt, daß unbewußte Faktoren unser Denken, Handeln und Fühlen beeinflussen, und daß diese unbewußten Faktoren zu inneren Konflikten führen.

Eine Krankheitslehre mit Aussagen über die Entstehung und Heilungsbedingungen von seelischen Krankheiten, Die Krankheitslehre hat verschiedene seelische Konflikte im Zentrum sie untersucht deren Auswirkungen auf die Entwicklung des Menschen, auf seinen Körper und auf seine Beziehungen zu anderen Menschen. Neben Konflikten thematisiert sie Entwicklungsdefizite und den Einfluß von traumatischen Erfahrungen im Sinne von seelischen Verletzungen. Die Psychoanalyse geht von engen Wechselwirkungen zwischen Konflikt und Trauma aus, wobei die Grenzen zwischen äußeren Traumatisierungen und inneren Konflikten, die zu Traumata werden, nicht immer eindeutig gezogen werden können.

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Quelle: Therapie.de